Saatgutbibliothek in Buxtehude

Wozu eine Saatgutbibliothek?

Das Konzept von Saatgut-Büchereien beruht auf dem Wunsch, alte und unbehandelte Pflanzen, Kräuter, Obst- und Gemüsesorten zu erhalten und weiterzugeben.

Die Idee stammt ursprünglich aus den USA, wo es viel gentechnisch verändertes Saatgut gibt und Umweltinstitutionen versuchen mit „Seedlibraries“ die Sortenvielfalt zu erhalten. 2010 wurde die erste Saatgut-Bibliothek in Richmond eröffnet. Inzwischen findet diese Idee weltweit immer mehr Anhänger*innen. In Frankreich entstanden 2013 die ersten „Grainothèques“ in Lille, Toulouse und Paris, mittlerweile gibt es in Frankreich über 400. Auch in Deutschland sind Saatgutbibliotheken im Kommen. Beispielsweise in Dresden, Alzenau und in 11 Bücherhallen in Hamburg. In Schleswig-Holstein entstehen mobile Saatgutbibliotheken über die Bücherbusse.

Wie funktioniert die Ausleihe?

Das Prinzip ist ganz einfach:

  • Die Kiste mit den samenfesten Pflanzensamen steht meist in der Nähe der Pflanzenbücher und kann aus zwei Sorten, anderenorts aus bis zu 40, bestehen.
  • Entnommene/Ausgeliehene Samen zu Hause im Garten, auf dem Balkon oder in einen Topf auf der Fensterbank einpflanzen, pflegen und sich an den Blüten erfreuen beziehungsweise Gemüse oder Früchte ernten.
  • Saatgut der abgeernteten Pflanzen wieder in die Bücherei bringen.

Status:

Wir sind noch ganz am Anfang, da wir die Ideen auf Wunsch der Stadt mit dem Projekt Gemeinschaftsgarten zu verbinden und ruhen lassen. Da sich das aber noch hinzieht, wollen wir doch alleine starten. Im ersten Schritt wird Kontakt zur Stadtbibliothek Buxtehude aufgenommen, und dann soll die Saatgutbibliothek starten. Weiteres Ziel für 2022 sind dann Pflege und Bekanntmachung.

Möglichkeiten, sich rund um die Saatgutgutbibliothek einzubringen:

Aktionen planen und gestalten rund um die Saatgutbibliothek, um sie zu starten und danach bekannter und vielfältiger werden zu lassen. Das könnten beispielsweise sein:

  • Saatgut-Austausch/Tauschbörsen, bei denen sich Bibliotheksmitglieder oder die Öffentlichkeit treffen und Saatgut austauschen und mitbringen
  • „Ausleihe“ von Kinder Anzucht-Sets im Frühjahr (Töpchen, eventuell Erde, (kleineres) Samentütchen und vielleicht ein Sortenschild zum Selbstgestalten) oder ein mobiles Hochbeet am Ein-/Ausgang, damit man vor Ort zusehen kann, wie sich der Samen entwickelt und vielleicht miternten? Dies könnte man auch in sozialen Medien (auf Instagram?) kommunizieren
  • zusätzliches „Schenk-Kästchen“ aufstellen, in dem nicht benötigte Samenreste von Hybriden abgegeben werden und von anderen zum Anbau mitgenommen werden können

Text: Sandra Baron-Suhr
Bild: © Stadtbücherei Elmshorn

Nach oben scrollen